Schönes im Treppenhaus - eine gelungene Transformation

Das 8-Parteien-Haus ist ein älteres Haus in dem noch einiges an original Charme erhalten ist. Nicht nur die Böden sondern auch die Treppenläufe wurden früher in starker Terrazzostein-Technik ausgeführt. Die Wände bestehen im Kern aus rotem Backstein und die Außenfassade wirkt trotz des höheren Alters imposant, da es sich um ein Eckhaus* mit viel Flächenanteil handelt. (*Gebäude an einer Ecke einer Straßenkreuzung).

Selbst in den Hausflurfenstern befindet sich noch ein ursprünglicher schöner alter Bleiglaseinsatz mit
bunten Scheiben in den Fensterrahmen:

Im Treppenhaus war für die Schadenssanierung und die Umgestaltung tatsächlich einiges an Arbeit nötig.
Wir sollten es wieder zu dem Schaustück machen, das es einmal gewesen sein konnte.
Das damalig zum Bau benutzte Putzmaterial war bereits relativ ausgezerrt, ein Stützkorn im Putz kaum noch vorhanden, die Bindemittel waren schwach und eigentlich wurde beim Bauvorgang zuviel Sand eingemischt. Die Folge war ein heute zu weicher, wenig bindender Putzuntergrund, der daher noch anfälliger für Rissbildungen aller Art ist.

Vorausgehend wurden zunächst die Deckenflächen bearbeitet. Teilweise musste ein loser älterer
Farbanstrich entfernt werden und Farbbeschädigungen nach einer Untergrundgrundierung mit
Spachtelmasse wieder verspachtelt und geglättet werden.
Auch zahlreiche Putzschäden in den Deckenuntersichten mussten verfüllt und verspachtelt werden.
Ein zweimaliger nachfolgender Anstrich mit weißer Dispersionsfarbe ließ dann jedoch die Deckenflächen bereits wesentlich neuer in ihrem Erscheinungsbild wirken.

Im ersten weiteren Arbeitsschritt wurde nicht tragfähiger, angelöster alter Putz nach Erfordernissen von den Wänden entfernt. Nicht tragfähiges Putzmaterial musste beseitigt werden. Festes, noch gut
gebundenes Putzmaterial konnte zur Erhaltung bestehen bleiben. Die entstandenen Schadstellen wurden
nach technischen Richtlinien neu verputzt und glatt gespachtelt.
Panzervlies zur Rissarmierung wurde in den Putz eingelegt, während neuer Putz aufgetragen wurde. Nur so lässt sich eine Putzschicht als Grundlage in rissgefährdeten Hausbereichen dauerhaft stabilisieren.

Noch starker alkalischer Putz sollte vorsorglich eine Zwischengrundierung mit Tiefengrund oder Fluaten erhalten, um starke Saugfähigkeit des Untergrundes zu neutralisieren und ein Ausbrennen von nachfolgend aufzutragenden Glättspachtelmassen zu verhindern.

Alte Kunststoff-Kabelkanäle, die auf den Wandflächen zur Kabelführung montiert waren, wurden von uns
demontiert und entfernt. Dadurch zahlreiche freiliegende Elektrokabel wurden in von uns eigens ausgehobene neue Kabelschächte in den Wandputz eingelegt, in die Wände eingeputzt und bis zur völligen Wandglätte hin neu überspachtelt. Alte Kabelkanäle auf den Wandflächen würden das gute optische Erscheinungsbild von frisch gestrichenen und renovierten Oberflächen erheblich vermindern.

Nach Zwischengrundierungen von neu aufgebrachten Putzflächen erfolgte eine Glättspachtelung mit
Mineralspachtel aus dem Hause des Herstellers DALAPRO. Dalapro fertigt Spachtelmassen und es
gehört zur Saint-Gobain-Group, Schweden. Dort erfolgt die Produktion in den Orten Sala und Glanshammar.

Dalapro kann sich führend in Europa bei der Entwicklung von Spachtelmassen nennen und die Marke
spricht vorwiegend die Malerbranche mit ihren Produkten an. Die Qualität und die Verarbeitungseigenschaften der Produkte sind überdurchschnittlich hoch, die Haltbarkeit und Spachtelresultate sind außerordentlich.

Nach dem Abschluss aller erforderlichen Glättspachtelungen und der Applikation von Grundierung im
Hausflur konnte mit dem Auftrag neuer plastischer Stuktur auf den Wänden begonnen werden.
Zur Erzielung einer Strukturbeschichtung mit sanft verlaufendem Korn eignet sich hervorragend die DINOVA Innenplastik. Sie ist eine plastische Innenbeschichtung auf Dispersionsbasis. Dieses Material kann als Strukturbeschichtung oder als Voranstrich eingesetzt werden. Die Innenplastik ist leicht zu verarbeiten und ideal geeignet für stark strapazierte Treppenhäuser oder andere oft genutzte Bereiche im öffentlichen Raum.

Nach der Applikation auf die Wandflächen wird die Masse mit einem speziellen Strukturroller nochmals abgerollt und so modelliert. Danach erfolgt i.d.R. eine Schlussbeschichtung im Farbton nach Wunsch mit den üblichen Dispersionsfarben.

Offene Bauteilanschlüsse und Fugen mit Dehnungseffekt zu Rahmungen und Leisten und Anbauteilen
müssen allerdings zusätzlich satt und gut füllend mit hochwertiger Acrylat-Dichtmasse ausgespritzt und
versiegelt werden, um spätere Risse in Bauteilanschlüssen zu vermeiden.

Als optische Note wurden von uns farbige Zierstreifen in die Treppenflur-Seitenwände eingearbeitet.
Zur Wandabschnittsunterteilung der Seitenwände werden dabei jeweils 3 farbige Zierstreifen pro Wand in
den Kontrastfarbtönen der Kopfwandflächen auf die Seiten-Wandflächen hin senkrecht eingemessen, angelegt und mit Spezial-Klebeband im vorgesehenen Maß von der anderen Strukturbeschichtung der Wände mittels Abklebetechnik getrennt abgeklebt.

Die eingearbeiteten Linien werden danach mit stärker getönter Dispersions-Latexfarbe im Farbton der
Kopfwandflächen ebenfalls gestrichen. Auch hierzu sind weitere Abklebearbeiten erforderlich, um ein
scharfkantiges und in die Fläche eingebettetes Erscheinungsbild zu repräsentieren.

Der Vorgang zum Gelingen der Anwendung im Detail verbleibt aber bei den ausführenden Handwerkern.
In der Wiederholung von Farbgebungen der Kopfwandflächen, gespiegelt auf die Seitenwandflächen des
Hausflures, steigert sich auch ein Wiedererkennungseffekt für die geschmackvollen Buntfarbtöne.

Der dominierende helle Grundfarbton sowie die zum Einsatz gebrachten vier weiteren Buntfarbtöne stammen alle aus der Flamant-Farbkollektion - eine Inneneinrichtungsdesignlinie aus Belgien, die schon traditionell für geschmackvolles Farbdesign bekannt ist.
Die Namensgebungen der Farbtöne ist Programm - Old Church White, Marrakech, Sunshine, Panama, Tangerine, Safran, Parchemien, Fragole, Cotton Grey, Digue, St.Barth oder Esmeralda - um nur einige wenige derer über 100 zu nennen.

Natürlich wurden auch Holzbauteile wie Türen, Türrahmen und Fensterrahmen im Treppenhausflur einer
Behandlung unterzogen. Holzwerkflächen wurden angeschliffen, gereinigt, Schadstellen am Untergrund
mit Holzspachtelmasse entfernt - worauf im Anschluss eine Lackierung mit Alkyharz-Vorlack sowie eine
Schlusslackierung mit Alkydharz-Seidenmattlack in weiß erfolgte.

Durch den Ausbau eines älteren unschönen und überflüssigen Briefkastenelementes aus den Wandflächen im Erdgeschoss des Gebäudes entstand natürlich eine hohlformartige deformierte Wandmulde, die zuvor das alte Briefkastenelement beherbergte. Diese Ausbruchstelle wurde jedoch belassen, lediglich erfolgte eine fluchtgerechte, glatte mehrmalige Spachtelung der Fläche, die nach der Fertigstellung eine rechteckige wohlausgeformte Wandnische abbildete.

Diese Wandnische wurde innenseitig von einem Elektrofachbetrieb mit einer LED-Kaltlichtleuchtleiste ausgestattet und unter unserer Beteiligung auf der Front mit einer Acrylglasplatte abgedeckt, diese dort gut befestigt. Die Front der Acrylglasplatte zieren als Relief, mit Hintergrundbeleuchtung erkennbar, stiltypische
Sehenswürdigkeiten der Bochumer Stadt.

Die Verbundenheit der Hauseigentümer zur Stadt Bochum zeigt sich auch bei der Auswahl eines
großformatigen Foto-Tapetenmotives, welches wir auf einer Kopfwandfläche im geräumigen Eingangsflur des Treppenhauses auftapezierten.

Das Motiv spiegelt unübersehbar stimmungsvoll beleuchtet die Industriekulisse des bekannten Bergbaumuseums in Bochum wieder.
In 20 Metern Tiefe besteht in der Stadt Bochum ein Anschauungsbergwerk, das einem realen Bergwerk nachgebildet wurde. Das Streckennetz umfasst etwa 2,5 km im Erdinnern - davon öffentlich zugänglich sind 1,2 km.
Das Museum dient zur Bewahrung der Erinnerung der Kohleförderung in der Bergbaugeschichte der Stadt, die wahrscheinlich untrennbar mit der Lebensgeschichte vieler der Stadtbewohner verknüpft ist.

An den Revierkohle-Bergbau erinnerte der Liedermacher Herbert Grönemeyer ebenfalls vor einigen
Jahren in seinem Song "Bochum" mit den Versen über die Stadt:

Das Tapetenmotiv "Bergbaumuseum" wurde speziell für die Größe der Wand hin angefertigt und in Druck gegeben.

Letztendlich hatte die Neugestaltung des Treppenflures die Erwartungen sogar übertroffen.

Haben Sie Fragen zu einer bereits fälligen Treppenhausrenovierung bei Ihnen zu Hause?
Lassen Sie sich beraten - Ihre Fragen oder Wünsche können Sie problemlos mit uns in einem Gespräch vor Ort besprechen.

Die folgenden Photos zeigen die vorher-nachher Veränderungen der von uns durchgeführten Instandsetzungs- sowie Maler- und Gestaltungsarbeiten für die Treppenhausrenovierung im Bochumer Stadtzentrum:

Fotos (vorher/nachher der Treppenflurrenovierung)

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